972 BREAKDOWNS – Auf dem Landweg nach New York

SOMMERFILMTAGE 2021

Was früher der Dia-Abend war ist heute die private Reisedokumentation. Im Fall von „972 Breakdowns – Auf dem Landweg nach New York“ bedeutet das: Fünf Freunde bei ihrer Motorradtour zu begleiten, die allerdings nur in Momenten aus tatsächlicher Bewegung besteht, sondern – wie der Titel schon andeutet – vor allem aus Reparaturen der Motorräder.

In Halle lernten sie sich während ihres Kunststudiums kennen: Die Deutschen Anne, Elisabeth und Johannes, Efy aus Zypern und Kaupo aus Estland. Von Motorrädern haben sie zwar keine Ahnung, die entsprechenden Führerscheine sind noch druckfrisch, dennoch machte sich das Quintett nach dem Studium auf eine kleine Tour: Auf dem Landweg nach New York soll es gehen, ein Vorhaben, bei dem jeder mit Geographie vertraute stutzen dürfte, denn zwischen dem asiatischen und dem amerikanischen Kontinent liegt bekanntermaßen die Beringstraße und die ist schon seit tausenden Jahren eisfrei.

Ob dem abenteuerlustigen Quintett dieses kleine Hindernis bewusst war ist nicht ganz klar, angesichts der oft auch bewusst zur Schau gestellten Naivität, mit der man sich auf den Weg gemacht hat, scheinen Zweifel durchaus angebracht. Auf die über 40.000 Kilometer (und eine eisige Meerenge) lange Reise hat sich das Quintett offenbar nicht allzu gut vorbereitet, mal überrascht der Regen, mal das Fehlen von vernünftigen Straßen, mal der harte Winter in Sibirien.