BROKER: Familie gesucht

Auszeichnung: Internationale Filmfestspiele von Cannes/Bester Darsteller.

Familiengeschichten voller moralischer Ambivalenz sind die Spezialität des japanischen Regisseurs Hirokazu Kore-Eda und auch sein neuer Film „Broker“ variiert er diese Muster. Zum ersten Mal drehte Hirokazu in Südkorea, wo er von in Babyklappen abgelegten Säuglingen erzählt, den schwierigen Versuchen, Familien für sie zu finden und den moralischen Fallstricken, wenn man versucht, das Richtige zu tun, aber doch gegen das Gesetz verstößt.

An einem verregneten Abend in der südkoreanischen Stadt Busan, legt die junge So-young (der koreanische Popstar Lee Ji-eun) ihr Baby Woo-sung an einer Babyklappe einer Kirche ab. Doch statt das Baby in den Kreislauf von Waisenhäusern und möglicher Adoptionen zu geben, nehmen Sang-hyeon (Song Kang-ho, der Familienpatriarch aus „Parasite“) und sein Freund Dong-soo (Gang Dong-won) das Baby an sich. Nicht aus Böswilligkeit, sondern um es in gute Hände zu geben. Denn das koreanische Gesetzt besagt, dass ein an einer Babyklappe abgegebener Säugling nicht zur Adoption freigegeben werden darf, wenn die Mutter einen Zettel mit dem Inhalt „Ich werde wiederkommen“ beigelegt hat.

Ein Versprechen, das allerdings so gut wie nie eingelöst wird, wie Dong-soo aus eigener Erfahrung weiß. Und so versucht das Duo, die Regeln zu umgehen und den Babys unter der Hand zu liebevollen Eltern zu geben, die aus unterschiedlichen Gründen nicht offiziell als Adoptiveltern in Frage kommen. Verkompliziert wird die Angelegenheit im Fall des kleinen Woo-sung jedoch dadurch, dass am nächsten Tag seine Mutter So-young Gewissensbisse plagen und sie zur Babyklappe zurückkehrt. Doch das Versprechen, nicht wenig Geld für eine Adoption zu erhalten, lässt sie Schwanken. Fortan begleitet sie Sang-hyeon und Dong-soo beim Versuch, vertrauenswürdige Eltern für Woo-sung zu finden.

Ab 12 J. / 129min.