CICERO – Zwei Leben, eine Bühne

Vor sechs Jahren starb Roger Cicero, der mit seinem leicht verdaulichen Swing-Jazz große Popularität erlangte. Ob er auch glücklich mit seinem musikalischen Weg war ist eine Frage, die Kai Wessel in seiner Dokumentation „Cicero – Zwei Leben, Eine Bühne“ immer wieder anreißt, eine Frage, die auch das Leben des Vaters Eugen prägte. Denn auch um ihn geht es in einem Film, der vor allem Fans der Musiker begeistern dürfte.

Ein viel zu frühes Ende fand der Musiker Roger Cicero 2016, ein Hirnschlag war es, ein geradezu zynischer Zufall: Denn knapp 20 Jahre zuvor, im Dezember 1997 war auch sein Vater Eugen Cicero an einem Hirnschlag gestorben. Während der Vater 57 wurde, wurde der Sohn nur 45.

Ein Doppelporträt ist nun Kai Wessels Film „Cicero“, zumindest im Ansatz. Anfang und Ende des Films beherrscht Roger, der zeitgenössische Musiker, der Sonnyboy, der schon in jungen Jahren durch seine markante Stimme auffiel, Jazzgesang studierte, dem langen Schatten des Vaters zu entkommen suchte, mit einer Swing spielenden Big Band große Erfolge feierte, aber bis zu seinem Tod immer noch nach sich selber suchte.

Freunde und Wegbegleiter, Manager und Komponisten beschreiben Roger Cicero, ja, verklären ihn größtenteils, wie das für das Genre des biographischen Dokumentarfilms die Regel ist. Eine Hagiographie ist „Cicero“ oft, zeichnet penibel, anhand von reichhaltigem Dokumentarmaterial, den Weg von Nachwuchsmusiker zum erfolgreichen Künstler nach, der auf dem Höhepunkt seines Erfolges zahlreiche goldene Schallplatten erhielt, große Hallen füllte und für Deutschland beim Eurovision Song Contest teilnahm.