EIFEL IN LOVE

Bereits seit 1997 wurde versucht, den Film Wirklichkeit werden zu lassen. Einst war Luc Besson an der Umsetzung interessant und dachte an Gerard Depardieu und Isabelle Adjani für die Hauptrollen. Erst mit der jungen Produzentin Vanessa van Zuylen kam jedoch Bewegung in das Projekt. Die Geschichte vom Bau des Eiffelturms ist dabei verbunden mit einer Liebelei, deren Anfang in der Realität fußt, deren Fortgang jedoch von Caroline Bongrand ersonnen wurde.

Erst sträubt sich Gustave Eiffel (Romain Duris), einen mehrere Hundert Meter hohen Turm in Paris zu bauen, dann – ganz plötzlich – ändert er seine Meinung und riskiert für den Bau sogar sein eigenes Vermögen. Angetrieben wird er dabei von der Liebe – zum Bau eines Monuments für die Menschheit, aber auch zu Adrienne (Emma Mackey), die er vor mehr als 20 Jahren traf, die er heiraten wollte und die dann verschwand. Nun ist sie als Angetraute eines anderen wieder in Eiffels Leben getreten – und er muss sich entscheiden: für die Liebe oder für sein größtes Werk.

Der deutsche Titel ergibt sich wohl aus „Shakespeare in Love“, Gemeinsamkeiten, die darüber hinausgehen, dass es um eine Romanze einer historischen Person geht, sind aber nicht vorhanden. Denn „Eiffel in Love“ ist deutlich mondäner gestaltet, weniger verspielt, immer etwas entrückt. Für die Geschichte nahm man sich Freiheiten. Dass Eiffel und Adrienne heiraten wollten, als er 28 und sie 18 war, ist ein Fakt, dass es nicht dazu kam auch. Es ist auch bekannt, dass beide sich später wieder sahen, aber sehr viel später, als der Film propagiert. Der Film stellt jedoch die Frage, was gewesen wäre, wenn sich beide vor dem Bau des Eiffelturms wiedergesehen hätten. Mehr noch: Was, wenn dieser Turm der immense Ausdruck für Gustaves Liebe gewesen wäre?

Einerseits hält man sich also an die Historie, andererseits geht man eigene Wege. Das ist keineswegs problematisch. Problematisch ist nur, dass sich aus beiden Teilen der Geschichte nie ein homogenes Ganzes formt. Die Liebesgeschichte, aber auch der Turmbau überschattet immer wieder die jeweils anderen Ereignisse. Beides kommt dabei zu kurz, der Turmbau insbesondere.

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