KIRCHEN & KINO: GROSSE FREIHEIT
Ein kammerspielartiges Drama um einen wegen seiner Homosexualität immer wieder inhaftierten Mann, der sich im Lauf der Zeit mit einem anfangs feindlichen Zellengenossen anfreundet. Großes Schauspielerkino über die Kriminalisierung Homosexueller in Deutschland von der Nazizeit bis zu einer ersten Reform des unrühmlichen § 175 im Jahr 1969.
Wegen seiner ausgelebten Homosexualität muss ein Mann in der jungen BRD zwischen 1945 und 1969 dreimal ins Gefängnis. Dort trifft er jedes Mal auf einen Mitgefangenen, der ihm beim ersten Kontakt mit homophober Feindseligkeit begegnet. Im Laufe der Zeit aber entwickelt sich immermehr Verständnis, das in eine ungewöhnliche Freundschaft mündet. Ein kammerspielartiges Drama, das aus dem Mikrokosmos einer Strafvollzugsanstalt heraus von der Kriminalisierung schwuler Männer durch den berüchtigten Paragraphen 175 erzählt. Dank der beiden herausragenden Hauptdarsteller entfaltet der Film höchst eindringlich die Geschichte einer Annäherung vor einem düsteren Zeitpanorama.
Kinotipp der Katholischen Filmkritik 409 / November 2021
Film des Monats November 2021