KIRCHEN & KINO: MAIXABEL- EINE GESCHICHTE VON LIEBE, ZORN UND HOFFNUNG

Der sozialistische Politiker Juan Marí Jáuregui wird erschossen und das Leben seiner Frau und Tochter damit auf den Kopf gestellt. Ein auf realen Ereignissen beruhendes Drama um eine Frau, die sich auf eine Begegnung mit einem baskischen ETA-Terroristen einlässt, der im Jahr 2000 am Tod ihres Ehemannes beteiligt war.

Am 29. Juli 2000 erschütterte der Mord an dem sozialistischen Lokalpolitiker Juan Marí Jáuregui das Baskenland. Elf Jahre nach dem Attentat meldet sich einer der Mörder, der seine Taten bereut und mit der Terrororganisation gebrochen hat, bei der Witwe Maixabel Lasa und bittet um ein Gespräch. Das auf realen Ereignissen basierende Drama erzählt über einen Zeitraum von zehn Jahren von den langen Wegen durch Wut, Trauer, Verblendung, Schuld und Reue und wie Vergebung möglich wird, wenn Menschen ihre Positionen verlassen. Die Perspektiven von Hinterbliebenen und Tätern werden dabei nicht gleichgewichtet, aber beide gleich ernst genommen. Ein konzentriertes, anrührendes Drama, das bar jeder Sentimentalität die Möglichkeiten einer auch politisch-gesellschaftlichen Versöhnung auslotet.

Kinotipp der Katholischen Filmkritik 419 /Mai 2022
Film des Monats Mai 2022