KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE

Sein Name ist Blanc, Benoit Blanc. Als Auszeit zu seinem fürstlich bezahlten Agenten-Job, gönnt sich 007-Ikone Daniel Craig einen Auftritt als Privatdetektiv in einem köstlichen Murder Mystery Vergnügen – very british, wenn gleich die Story in den USA spielt.

Im pompösen Landhaus feiert der millionenschwere Krimi-Autor Harlan Thrombey den 85sten Geburtstag im Kreis seiner Familie. Am Morgen danach findet man ihn tot auf. Für die Polizei ein klarer Fall von Selbstmord. Privatermittler Blanc indes hegt Zweifel. Schließlich hat jeder der buckligen Verwandtschaft seine Vorteile vom Ableben des Patriarchen. Der raffiniert konstruierte Krimi bietet ein Feuerwerk falscher Fährten samt überraschender Wendungen sowie Spannung am laufenden Band. Das bestens aufgelegte Ensemble hat spürbaren Spaß an diesem smarten Skript und den exzentrischen Figuren. Allen voran Daniel Craig, von dem Agatha Christie und Miss Moneypenny gleichermaßen begeistert wären.

„Möge der Spaß mit dir sein!“ lautet das Motto von „Star Wars“-Regisseur Rian Johnson („Star Wars – Episode VIII: Die letzten Jedi“), der sich diesen Whodunit-Krimi ausdachte und mit einem hochkarätigen Ensemble inszenierte.

Schauplatz ist das protzig morbide Landhaus des millionenschweren Krimi-Autors Harlan Thrombey (Christopher Plummer). Zum 85sten Geburtstag findet sich die Familie zur Feier ein. Am nächsten Morgen findet man den Patriarchen tot auf. Für die herbei geeilten beiden Polizisten scheint der Fall klar: Selbstmord.

Die Befragung der Angehörigen reine Routine. Aus etwas rätselhaften Gründen, aber mit Erlaubnis der Cops, mischt sich der berühmte Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) ebenfalls in das Verhör.

Ausgesprochen höflich, gleichwohl unerbittlich, befragt Blanc den versammelten Clan. Zur schrecklich netten Familie von Harlan gehören seine Kinder Walt (Michael Shannon) und Linda (Jamie Lee Curtis), deren Ehemann Richard (Don Johnson), Schwiegertochter Joni (Toni Collette), die Enkelkinder Ransom (Chris Evans), Meg (Katherine Langford) und Jacob (Jaeden Martell). Zudem wäre da noch des Patriarchen junge Pflegerin Marta (Ana de Armas) aus Lateinamerika. Penibel sammelt der Detektiv die kleinsten Puzzlestücke, um die offensichtlich nicht ganz so harmonische Geburtstagsfeier zu rekonstruieren. Mehr und mehr Geheimnisse werden enthüllt, ganze Abgründe tun sich. Der Alte wusste sehr wohl von Ehebruch und Unterschlagungen, er entlässt und enterbt in dieser Nacht, was für lautstarke Streit-Szenen sorgt. Der Kreis der Verdächtigen wächst sprunghaft. Allein der Teenager-Enkel sowie die Mutter der 85-Jährigen (!) scheinen kein Motiv zu haben – durchaus aber ein Geheimnis.