OSKARS KLEID

Florian David Fitz ist nicht nur ein guter Schauspieler, er ist auch ein sehr guter Autor, und zwar einer, der ein Gespür für aktuelle Themen, aber auch die Sensibilität hat, sie anzugehen. Das zeigt er erneut mit „Oskars Kleid“, in dem er einen Vater spielt, der sein Problem damit hat, dass sein Sohn Oskar ein Kleid trägt und Lilli genannt werden will. Der Film greift das Thema mit Fingerspitzengefühl an und wirbt für Verständnis, indem er den Entwicklungsprozess eines Vaters zeigt.

Ben (Florian David Fitz) ist von seiner Frau getrennt. Die erwartet mittlerweile Kinder von ihrem neuen Freund Diego. Als sie schwangerschaftsbedingt ins Krankenhaus muss, nimmt Ben die beiden gemeinsamen Kinder zu sich, ist aber perplex und verwirrt, als er herausfindet, dass sein Sohn Oskar ein Kleid trägt und Lilli genannt werden will. Der Vater macht sich über Transsexualität schlau, gerät aber auch an fragwürdige Quellen. Und er versucht, seinen Sohn davon zu überzeugen, dass es nur eine Phase ist, die er durchmacht. Aber schon bald muss Ben sich fragen, ob er nicht einen gewaltigen Fehler macht.

Im Vorfeld der Entwicklung der Geschichte und des Drehbuchs hat Florian David Fitz mit vielen Menschen gesprochen, die durchgemacht haben, was die kleine Lilli, aber auch ihr Vater Ben hier erleben. Dem Autor und Schauspieler war es wichtig, Authentizität zu erzeugen. Zugleich sollte der Film nicht nur eine Lanze dafür brechen, dass „normal“ auch nur den Durchschnittswert all der Verrückten da draußen darstellt, wie Fitz‘ Figur es schließlich sagt, sondern auch zeigen, mit welchen Problemen eine Familie konfrontiert wird, wenn ein Kind sich im falschen Körper fühlt.

Ab 12 J. / 102min.