SYSTEMSPRENGER

Nora Fingscheidts ist mit acht Preisen der Deutschen Filmakademie (LOLA) Ausgezeichnet worden.

Einen eindrucksvollen, intensiven Debütfilm zeigte Nora Fingscheidt im Wettbewerb der Berlinale und wurde dafür mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet. Zudem acht Preise der Deutschen Filmakademie(LOLA).

„Systemsprenger“ erzählt von der neunjährigen Benni, die durch ein früh erlittenes Trauma kaum zu bändigen ist, mit Folgen für alle Beteiligten, die die junge Helena Zengel in einer erstaunlichen Performance spürbar werden lässt.

Benni (Nora Fingscheidt) ist neun, keineswegs dumm, aber oft nicht zu bändigen. Durch ein frühkindliches Trauma hasst sie es, im Gesicht berührt zu werden, eine Schwäche, die andere Kinder in der Schule oder den wechselnden Heimen, durch die Benni gereicht wird, auszunutzen verstehen. Kommt es zum Streit reicht eine Berührung und Bennis rastet aus. Die Sozialarbeiterin Frau Bafané (Gabriela Maria Schmeide) hat trotz allem große Sympathien für Benni, sieht, dass sie ein kluges Kind ist, doch langsam gehen ihr die Optionen aus. Kein Heim in der Region will Benni mehr aufnehmen, jede Möglichkeit scheint erschöpft, auch die an sich Beste, eine Rückkehr zur Mutter Bianca (Lisa Hagmeister), ist wenig aussichtsreich, denn die Mutter ist von ihrer Tochter komplett überfordert.

Der Weg in die geschlossene Anstalt scheint unausweichlich, doch der Sozialarbeiter Micha (Albrecht Schucht) erkennt sich in Benni wieder. Er war selbst einst auf dem Weg, sein Leben komplett zu verpfuschen und hat gerade so die Kurve bekommen. Er schlägt vor, mit Benni drei Wochen im Wald zu verbringen, in der Ruhe der Natur, ohne Fernsehen, ohne Ablenkung, ohne Irritationen. Zunächst gibt es zwar auch im Wald Streitigkeiten, doch dann scheint Benni echte Fortschritte zu machen. Kaum zurück in der Zivilisation kommt es jedoch sofort wieder zu einem Vorfall und nun ist auch Micha am Ende seiner Möglichkeiten angekommen, zu dem er Benni ins Herz geschlossen hat und die Nähe zu dem Kind zu groß wird.