WAS IST SCHON NORMAL?

Auf der Flucht vor der Polizei kommen zwei Bankräuber in einem Ferienlager für Erwachsene mit Behinderungen unter. Es ist der Beginn eines schrägen Ausflugs voller Missverständnisse. Der französische Kino-Hit „Was ist schon normal“ ist als Feel-Good-Sommerkomödie angelegt, funktioniert auf diese Weise allerdings nur bedingt. Es fehlt dem Film an unbeschwerter Leichtigkeit und Differenziertheit, stattdessen dominieren einfallslose, plumpe Running-Gags und derber Humor. Erzählerisch dürftig gehalten, bleibt die dramaturgisch konventionelle Produktion hinter den Erwartungen zurück.

Nach einem Banküberfall befinden sich Paulo (Artus) und sein Vater (Clovis Cornillac) auf der Flucht. Um vor der Polizei sicher zu sein, schließen sie sich einer Reisebus-Gruppe an, die auf dem Weg in ein Ferienlager in den Bergen ist. Bei der Gruppe handelt es sich um junge Erwachsene mit Behinderung und um nicht aufzufliegen, gibt auch Paulo vor, einer der Bewohner zu sein. Sein Vater tritt als sein Betreuer auf. Es ist der turbulente Start ganz außergewöhnlicher Ferien, in denen die Betrüger jederzeit auffliegen können.
Bei Filmen über Menschen mit Behinderungen und Erkrankungen bedarf es einer gewissen Sensibilität auf Seiten des Regisseurs. Gerade, wenn diese als Komödien angelegt sind. Beispiele für feinfühlige und doch oft optimistische und heitere Filme sind „Hasta la vista“ oder die deutsche Produktion „Vincent will Meer“. Der französische Regisseur und Darsteller Victor-Artus Solaro (kurz: Artus) geht mit „Was ist schon normal“ einen gänzlich anderen Weg. Und setzt fast durchweg auf groben Witz und Brachial-Humor.

Ab 12 J. / 99min.