EIN TAG OHNE FRAUEN
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Montag
19. Mai
Die Nordeuropäischen Länder gelten als Nationen, die in Sachen Gleichberechtigung besonders weit voran gehen, doch das war nicht immer so. In Island etwa bedurfte es eines besonderen Tages, an dem die Frauen des Landes streikten, um die Entwicklung voranzutreiben. Der Dokumentarfilm „Ein Tag ohne Frauen“ blickt auf dieses bemerkenswerte Ereignis zurück.
Am 24. Oktober findet alljährlich der Tag der Vereinten Nationen statt, denn an diesem Tag wurde 1945 die Weltgemeinschaft gegründet, die sich seitdem mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg für Frieden und Gerechtigkeit unter den Völkern der Erde einsetzt.
Diesen historischen Tag nahmen 30 Jahre später etliche Frauen (und einige Männer) auf Island zum Anlass, selbst Geschichte zu schreiben: Am 24 Oktober 1975 riefen sie zu einem landesweiten Frauenstreik auf, der das einfache Ziel hatte zu zeigen, wie sehr das Land von der weiblichen Hälfte der Bevölkerung abhängig ist.
Heute wäre so ein Frauenstreiktag auf Island wohl nicht mehr so ein dramatischer Moment, heute wären auch viele Männer dazu in der Lage, Windeln zu wechseln oder Essen zuzubereiten, doch vor 50 Jahren sah das selbst auf Island noch ganz anders aus.
Ganz der Zeit entsprechend, lief das Leben auf Island zwar vielleicht etwas progressiver ab als in Westeuropa, von patriarchalischen Strukturen war jedoch auch die kleine Insel im Nordatlantik geprägt: Frauen waren für Kinder und Haushalt zuständig, am besten sollten sie ihrem Mann nur hübsch zurechtgemacht und geschminkt begegnen und ihm brav Kaffee zubereiten. Andererseits arbeiteten auch damals schon viele Isländerinnen, bekamen allerdings für die selbe Arbeit deutlich weniger Gehalt. Und Führungsaufgaben waren ohnehin Männersache, während die Frauen, etwa in Banken, für den profanen Papierkram zuständig waren.
Dokumentarfilm Ab 0 J. / 71min.