JOKER

JOKER ist tatsächlich auf allen Ebenen ein Meisterwerk. Die Story als Prequel angelegt, das Art-Design beeinflusst vom New York der siebziger Jahre, ein origineller Soundtrack und bewegende Tanz-Choreographien werden noch getoppt von der sensationellen schauspielerischen Leistung von Joaquin Phoenix, die schon jetzt nach einem Oscar schreit.

FESTIVAL/PREISE:
Goldener Löwe, Venedig 2019
OSCAR 2019 für den BESTEN SCHAUSPIELER!

Bei soviel Lob wurde Joaquin Phoenix ganz wehmütig. Er erzählte auf der Pressekonferenz, dass er das alles eigentlich seinem so früh verstorbenen Bruder River zu verdanken habe. Als sie nämlich 15 oder 16 waren, brachte River eine VHS-Kopie von WIE EIN WILDER STIER mit nach Hause. Er zwang ihn quasi, diesen Film mit ihm anzuschauen. Und am nächsten Morgen schauten sie ihn noch einmal und River meinte: “Du musst unbedingt Schauspieler werden.” “Er schlug mir das nicht vor, er trug es mir auf,” so Joaquin Phoenix. “Diesbezüglich stehe ich tief in seiner Schuld, denn die Schauspielerei hat mir ein so unglaubliches Leben beschert.”

Und jetzt dieser Höhepunkt seiner Karriere, in dem er der Nemesis von Batman ein Gesicht gibt, das hinter der Clownsmaske einen verstörten Jungen ausmacht. Der heißt Arthur und ist ein komischer Typ. Gelegentlich ist er verhaltensauffällig, weswegen er einmal die Woche zur Psychotherapie geht, aber ansonsten ist er ein guter Junge.

Er sieht sich als Comedian, pflegt seine kranke Mutter und ist glücklich, wenn er Leute zum Lachen bringen kann, insbesondere die Kinder auf der Krankenstation. Doch mit seiner Clowns-Maske eckt er immer wieder an, und als ihn ein paar Teenager arg verprügeln, weil sie ihn für einen Looser halten, steckt ihm einer seiner Kollegen einen Revolver zu, damit er sich wehren kann. Doch genau der fällt ihm bei der nächsten Performance im Krankenhaus aus dem Clownskostüm, was ihm auch diesen Job kostet.

Als er dann noch erfährt, dass seine Mutter gar nicht seine leibliche Mutter ist, sondern ihn adoptiert hat, bricht seine Welt vollends zusammen. Derart deprimiert, wird er von drei neureichen Bürgern Gothams in der U-Bahn angegriffen, als er einer Frau zu Hilfe kommen will. Doch diesmal weiß er sich zu wehren.

Doch das ist auch keine gute Entscheidung, denn sie löst die Metamorphose des warmherzigen Jungen zum kaltblütigen Joker aus.