MADAME SIDONIE IN JAPAN
Eine Frau in Japan, allein in einer fremden Kultur, auch Jahre später den Tod ihres Mannes verarbeitend. Auf den ersten Blick mag „Sidonie in Japan“ zwar an Culture-Clash-Filme wie „Lost in Translation“ oder „Kirschblüten“ erinnern, doch Élise Girard versucht sich an Größeren: Als Pastiche von „Hiroshima, mon Amour“ kann man den Film verstehen, der sich großzügig bei der japanischen Kultur bedient, aber immerhin Isabelle Huppert hat.
Die Schriftstellerin Sidonie (Isabelle Huppert) reist nach Osaka, wo ihr japanischer Verleger Kenzo Mizoguchi (Tsuyoshi Ihara) ihren Debütroman neu veröffentlicht. Schon am Flughafen zeigt sich Sidonie irritiert von der japanischen Kultur, Erfahrungen, die sich während der Reise fortsetzen. Sei es das häufige Verbeugen, Hotelfenster, die sich nicht öffnen lassen oder besondere Formen der Höflichkeit: Wenig spricht Sidonie in dem scheinbar so fremden Land an.
Mit Interviews und Besichtigungen hat Kenzo den Tag seiner Autorin durchgeplant, doch mit einer Sache hatte er nicht gerechnet: Dass Sidonie plötzlich der Geist ihres verstorbenen Mannes Antoine (August Diehl) sieht. Erst auf Gepäck in der Hotellobby sitzend, später auf Tatami-Matten Karten spielend und schließlich in ihrem Bett.
Langsam nähert sich das lange getrennte Paar wieder an, auch wenn Sidonie den Körperlosen Geist nicht berühren kann. Physischer wird bald die Nähe zu Kenzo, der sich im Trennungsprozess von seiner Frau befindet und zur physischen Manifestation dessen wird, was Sidonie mit Antoine nicht haben kann.
Ab 0 J. / 95min.