NOWHERE SPECIAL

geplant im Dezember!

John, selbständiger Fensterputzer in einer Stadt in Nordirland, kümmert sich als alleinerziehender Vater um seinen vierjährigen Sohn Michael. Die Mutter hat die Familie kurz nach Michaels Geburt verlassen, eigene Angehörige hat John nicht mehr. Eine tiefe Liebe verbindet die beiden, ein schier grenzenloses Vertrauen, das keine Worte braucht. Es ist ein einfaches Leben, das sie führen, bestimmt von den täglichen Notwendigkeiten und Ritualen.

Was John seinem Sohn verschweigt: Er ist unheilbar krank, ihm bleiben nur noch wenige Monate. Die will er nutzen, um eine neue, gute, perfekte Familie für Michael zu finden – und ihn gleichzeitig, soweit das möglich ist, vor dem Schmerz des Verlusts zu schützen. Wie kann er seinem Sohn erklären, warum sie jetzt all diese Menschen besuchen? Wie erlebt Michael diese Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen dazu entschieden haben, ein Kind zu adoptieren? Gibt es das, eine perfekte Familie, ein besseres Leben? Ist es das Ehepaar mit der Villa im Grünen? Der Trubel der großen Patchwork-Familie? Welche Verbindung soll dieses neue Leben mit dem wirklichen, jetzigen Leben von John und Michael haben? Und kennt John seinen Sohn gut genug, um zu wissen, welche Entscheidung die richtige ist?

Nach und nach beginnt John zu begreifen, dass er nicht nur eine Entscheidung für die Zukunft treffen muss, sondern eine für die Gegenwart. Dass er Michael vertrauen muss. Dass sie leben, jetzt, in diesem Moment.

«Nowhere Special» ist sieben Jahre nach dem Überrraschungserfolg von „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ der neue, auf seine einzigartige, stille Weise tief bewegende Film von Uberto Pasolini. Inspiriert von einer wahren Geschichte, beweist Pasolini einmal mehr seine Meisterschaft, die erzählerischen Mittel so behutsam und gekonnt einzusetzen, dass sie den Blick auf die Menschen freigeben, um die es geht. James Norton, seit langem gehandelt als Bond-Nachfolger von Daniel Craig, und der vierjährige Daniel Lamont spielen Vater und Sohn mit herzzerreißender Nähe und Vertrautheit – und gleichzeitig mit größter Natürlichkeit, ohne forcierte Emotionen, Tränen und Sentimentaltät. Für die fantastische, spektakulär ruhige Bildgestaltung zeichnet der vielfach ausgezeichnete rumänische Kameramann Marius Panduru verantwortlich (zuletzt «Bad Luck Banging or Loosy Porn» – Goldener Bär Berlinale 2021).

Seine Weltpremiere feierte «Nowhere Special» in der Sektion Orrizonti des Festivals von Venedig, wo er mit dem Jurypreis des Premio Bisata d’Oro ausgezeichnet wurde. Es folgten – eingeschränkt durch zahlreiche Festivalabsagen im Zuge der Corona-Pandemie – die Publikumspreise der Festivals von Valladolid, Warschau und Pula, wo «Nowhere Special» auch mit dem Hauptpreis als bester Film ausgezeichnet wurde.